Beseitigung von Hecken und Feldrändern: eine Bedrohung für die Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen in China

Eine im Journal of Applied Ecology veröffentlichte Studie hat ergeben, dass die Beseitigung von Hecken und blühenden Feldrändern die Vielfalt und Abundanz von Arthropoden in Agrarlandschaften, insbesondere in Reisfeldern in China, erheblich reduziert.

Forscher aus Großbritannien, den Niederlanden und China führten eine sechsjährige Studie auf 20 Reisfeldern durch und untersuchten, wie sich der Verlust dieser Landschaftsmerkmale auf Schädlinge, ihre natürlichen Feinde und den Reisertrag auswirkt.

Die Felder traditioneller chinesischer Kleinbauern haben unregelmäßige Formen und sind mit Hecken, Wildgräsern und Blumen durchsetzt. Diese natürlichen Elemente erschweren den Einsatz großer Maschinen, was zu einer geringeren Effizienz der landwirtschaftlichen Arbeiten führt. Aus diesem Grund werden in China derzeit viele traditionelle landwirtschaftliche Flächen konsolidiert, um die Effizienz zu verbessern.

Konsolidierung von Grünflächen: Unbeabsichtigte Folgen

Die Konsolidierung beinhaltet in der Regel die Entfernung von Hecken und Feldrändern zugunsten größerer, rechteckiger Felder und die Anlage von Bewässerungskanälen aus Beton. Diese Studie zeigt jedoch, dass sich diese Beseitigung von Lebensräumen negativ auf Arthropodengemeinschaften auswirkt, zu denen wichtige natürliche Feinde von Reisschädlingen wie Spinnen und Laufkäfer gehören.

„Unsere Untersuchungen zeigen, dass Hecken und Feldränder bei Flurbereinigungsverfahren häufig entfernt werden, wodurch die Artenvielfalt in diesen Gebieten abnimmt“, sagte Yi Zou, Experte für Landschaftsökologie und den Schutz der Artenvielfalt an der Xi’an Jiaotong-Liverpool University (XJTLU).

Das Team sammelte mehr als 140.000 einzelne Arthropoden aus 80 taxonomischen Familien und stellte fest, dass auf traditionellen Anbauflächen die natürlichen Feinde von Reisschädlingen deutlich zahlreicher und vielfältiger sind als auf konsolidierten Flächen.

Überraschenderweise gab es keine signifikanten Unterschiede in der Anzahl der Reisschädlinge oder im Ertrag zwischen traditionellen und konsolidierten Feldern.

Die Forscher experimentierten auch mit dem Einsatz von Insektiziden und stellten fest, dass dies die Populationen von Schädlingen und natürlichen Feinden in beiden Feldtypen verringerte, aber bei den nicht besprühten Feldern zu einem Rückgang des Reisertrags um 10,8% führte.

Die Studie plädiert für die Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen (AEM), wie z.B. die Anpflanzung von blühenden Pflanzen entlang der Feldränder, um die Artenvielfalt auf dem Acker inmitten der Flurbereinigung zu erhalten und zu erhöhen.